Windows Server 2012 Editionen vorgestellt – Home Server nicht mehr dabei

Microsoft hat heute die einzelnen Editionen von Windows Server 2012 vorgestellt.

Die Anzahl an Editionen wurde deutlich verringert, es gibt jetzt nur mehr vier verschiedene: Datacenter, Standard, Essentials und Foundation.

Doch was bedeutet das für eine nächste Version von Windows Home Server? Dazu sollte man wissen, dass der WHS seit einiger Zeit vom selben Team wie der Small Business Server entwickelt wird. Den SBS gibt es in der aktuellen Version in zwei Ausgaben: SBS 2011 Essentials und SBS 2011 Standard, wobei die Essentials-Variante technisch die selbe Codebasis wie der WHS 2011 nutzt. In einem FAQ Dokument und Blog-Artikel wird nun klargestellt, dass der SBS 2011 Standard eingestellt und der SBS 2011 Essentials zu Windows Server 2012 Essentials umbenannt wird.

In dem Dokument wird auch explizit erwähnt, dass es in Zukunft keine spezielle Windows Home Server – Edition mehr geben wird, an dessen Stelle tritt ebenfalls die Essentials Version von Server 2012 (wir haben den wichtigsten Absatz für euch auf Deutsch übersetzt):

F: Wird es eine nächste Version von Windows Home Server geben?

A: Nein. Windows Home Server hat den größten Erfolg im Small Office/Home Office (SOHO) Bereich und unter Technologiebegeisterten gehabt. Aus diesem Grund hat sich Microsoft entschieden, Features die vorher nur in Windows Home Server vohanden waren, wie z.B. Unterstützung für DLNA-zertifizierte Geräte und Medienstreaming, in Windows Server 2012 Essentials zu kombinieren und den Fokus darauf zu legen, Windows Server 2012 Essentials das ideale Betriebssystem für den ersten Server zu machen, sowohl für Small Business als auch Heimnutzer – wobei eine intuitive Administration, elastische und robuste Speicherfunktionen mit Hilfe der Storage Spaces und dauerhafter Schutz der Daten von Server und Client-Computern im Vordergrund steht.

F: Wie lange wird man den Windows Home Server 2011 noch kaufen können?

A: Windows Home Server 2011 wird als OEM Embedded Produkt noch bis zum 31. Dezember 2025 verfügbar sein und in allen anderen Kanälen bis zum 31. Dezember 2013.

Grob zusammengefasst könnte man also sagen, dass Microsoft den Windows Home Server und den Small Business Server kombiniert hat, und herausgekommen ist der Windows Server 2012 Essentials. Das hat allerdings einen gravierenden Nachteil, nämlich den Preis: Microsoft gibt auf der Webseite für Essentials einen Preis von 425 Dollar an – weit überhalb dessen, was WHS2011 zuletzt gekostet hat. Wobei man hier natürlich abwarten sollte, wie die Preise später im Handel aussehen werden.

Hier noch eine Übersicht dessen, was Essentials an Features bieten soll:

  • Windows Server 2012 Betriebssystem
  • Schutz der Daten
  • Zugriff von „überall“
  • Überwachung des Netzwerkzustands
  • Anpassungsfähigkeit an verschiedene Auslastungen
  • Erweiterbarkeit
  • Add-ons für viele Small Business Lösungen, inklusive einem Connector für Office 365

Unterstützt werden unter anderem 25 Benutzer und 50 Geräte, bei WHS2011 lag das Limit bei 10 Benutzer. Im Prinzip sind die meisten Features aber schon aus SBS2011 Essentials und WHS2011 bekannt – bis auf den Schutz der Daten, hier werden die Storage Spaces von Server 2012 genutzt, um den in WHS2011 verloren gegangenen Drive Extender zu ersetzen. Damit wird es nun wieder ermöglicht, mehrere Festplatten zusammenzufassen, dynamisch weitere Festplatten hinzuzufügen und die Ausfallssicherheit einzelner Spaces selbst festzulegen. Außerdem können nun Festplatten, die größer als zwei Terabyte sind, gesichert und wiederhergestellt werden.

Als weitere Neuerung wird es den Microsoft Online Backup Service geben, bei dem zusätzliche Backups in der Cloud gespeichert werden können. Interessant ist auch, dass das existierende Software Development Kit von Windows Home Server 2011 und damit auch beliebte Add-Ins wie LightsOut kompatibel mit der neuen Server-Generation sein sollen, das heißt diese sollten problemlos weiterverwendet werden können.

In den nächsten Wochen sollen noch weitere Informationen zu Windows Server 2012 Essentials veröffentlicht werden, wir halten euch hier natürlich auf dem Laufenden.

Zum Abschluss noch eine Frage an unsere Leser: was denkt ihr über diesen Schritt von Microsoft, den WHS einzustellen? Ist die Essentials-Edition eine brauchbare Alternative? Oder brauchen wir am Ende gar keinen Home Server mehr, weil sich ohnehin alles in die Cloud verlagert? Wir sind gespannt auf euere Kommentare!

Ihr könnt natürlich auch bei uns im Forum darüber disktutieren und an der Umfrage teilnehmen: Link zum Forum

Quellen:

Windows Server 2012 Editionen

Small Business Server Blog

Windows Server 2012 Essentials – FAQ

 


Kommentare

18 Antworten zu „Windows Server 2012 Editionen vorgestellt – Home Server nicht mehr dabei“

  1. Natürlich hätte der Homeserver eine Zukunft. Die WHS V1 hatte Akzeptanz bei Privatkunden. WHS2011 wurd gründlich in den Sand gesetzt, die Gründe dafür waren schon in der Entwicklung abzusehen. Kein Wunder also, dass das Produkt bei den Privatkunden auf wenig Gegenliebe stieß. Auf der anderen Seite war er für kleine Firmen ein Schnäppchen und damit schlecht fürs Geschäft. Rückbesinnung gibt es für MS nicht und so wird dieser Markt zweifellos, früher oder später, von anderen Herstellern erschlossen.
    Was ist das Fazit für mich? Mein alter WHS kommt langsam in die Tage und ich suche nach einer zukunftsfähigen Lösung. Vielleicht stelle ich mir ein Windows 8 Rechner in den Keller, als Server stört auch die neue Oberfläche nicht. Oder halt den Server 2012 Essentials. Da müssen aber dann drei Dinge stimmen: Die verspochenen Features müssen wirklich dabei sein und er muss einfach zu bedienen sein. Außerdem muss der Preis deutlich günstiger werden.
    Warte ich wirklich drauf, dass mir Microsoft, wie eine gute Fee, drei Wünsche erfüllt?

    1. Avatar von Martinhenking
      Martinhenking

      Ich finds auch schade, dass der whs weg fällt. bin seit kurzem stolzer besitzer eines whs v1 und finde ihn super. ist nicht so kompliziert wie der normale windows server standard und hat gute konfigurationsmöglichkeiten und addins.

  2. Avatar von Florian Meier
    Florian Meier

    Irgendwie kann ich Microsoft schon verstehen. Den Home Server ist und bleibt ein nischenprodukt. Und das zusammenlegen von ganzen Produktreihen zum wirtschaftlichen Überleben, sieht man  gerade bei Windows 8 sehr eindrucksvoll. Ich persönlich   finde es schade das die Ära vorbei geht auch wenn ich gestehen muss das der WHS 2011 noch ein ganze weile weiter laufen wird weil er schlicht und einfach sehr gut läuft. Andererseits hat microsoft in meinen Augen garnicht erst versucht  ein dergleiches Produkt  richtig am Markt zu Positionieren. Ich habe persönlich  z.b.  Kunden die suchten schon lange nach einer möglichkeit  viele sachen zu speichern  und eierten mit 5 externen Platten herum. Den habe ich so ein WHS Gerät empfohlen und die sind begeistert. Ein wartungsfreies, mit datensicherheit und einfach zugänglichen Dashboard und Launchpad wollen sie nicht mehr missen. Und das ist nur ein beispiel. Für mich persönlich haben sich über die Jahre mit WHS   viele Einsatzfelder gezeigt, von Game server über SABNZDB einsatzmöglichkeiten, finde ich gerade die WSUS Serverrolle extrem sinnvoll, gerade für (und ich habe solche kunden) leute die nicht am DSL hängen und tatsächlich auf Volumen ihrer Leitung achten müssen. Bei dem Server 2011 Essentials intressiert mich eigendlich nur   ob die Nutzung auch für „ungeübte“ Nutzer über eine praktisches Dashboard möglich ist, wenn das nicht so ist schießt sich Microsoft selbst ins bein. Von dem Preis mal abgesehen 

    1. Avatar von Alexander Köplinger
      Alexander Köplinger

      Der Server 2012 Essentials wird auch das bekannte Dashboard haben, da die selbe Codebasis von WHS2011/SBS2011 Essentials verwendet und weiterentwickelt wird.

      Nur mal aus Interesse: warum hast du deinen Kunden den WHS2011 empfohlen anstatt den SBS2011 Essentials? Der wäre eigentlich für genau diesen Fall gemacht worden.

  3. Gibt es nähre Informationen zum „Windows Server 2012 Foundation“?

    1. Avatar von Alexander Köplinger
      Alexander Köplinger

      Beim Foundation ändert sich nichts gegenüber Server 2008R2 Foundation, Infos dazu findest du hier: http://www.microsoft.com/en-us/server-cloud/windows-server/2008-r2-foundation.aspx

  4. Also für 425 Dollar (allein für das OS!) kann man sich auch einen 5-bay NAS holen.
    Und selbst wer so viel Geld zu viel hat und eingefleischter MS Fan ist, bekommt dann nur noch einen SBS mit ein paar angeflanschten Home-Server Features!

    Schade eigentlich, aber damit verabschiedet sich MS aus dem Home Server Markt. Den WHS wird es als solchen nicht mehr geben. R.I.P.

  5. Avatar von Sven Herrmann
    Sven Herrmann

    Wieder einmal ist auf M$ kein Verlass.  Der WHS V2 ohne DE war schon Mist. Werde mich also, wenn mein WHS V1 ausgemustert wird rechtzeitig nach einem OS X Server oder Linux Server umsehen.

  6. Wer braucht denn noch einen WHS. Windows 8 ist doch das ideale OS für einen Windows PC der die Funktion Server ausführen soll. Storage Spaces, Bitlocker und sogar Hyper-V. Alles was man braucht. Ich freue mich meinen Home Server auf Windows 8 upgraden zu können…

    1. Genau dieses Thema wünsche ich mir hier im Blog. Welche Software brauche ich um aus Windows 8 einen Homeserver zu basteln und wie muss das dann konfiguriert werden? Zum Beispiel für die Sicherung der angeschlossenen Clients, zuverlässige Datensicherung, ein Stromsparprogramm wie Lightout und Streaming an TV-Geräte. Da gibt es doch bestimmt einige clevere Lösungen. Wenn das dann auch noch so beschrieben ist, dass ich es verstehen kann – das wäre klasse!

      1. Avatar von Thomas Zuberer
        Thomas Zuberer

         Hier: http://www.wegotserved.com/2012/07/03/building-windows-8-home-server-introduction/
        Sehr ausführlich, der eigentliche Teil wie man dann Windows 8 als Homeserver konfiguriert, kommt demnächst.

  7. Naja ich sehe die ganze Sache noch ganz entspannt. 2012 Essentials bringt wohl alles was 2011 jetzt auch kann. Klar der Preis ist ne Hausnummer … aber erstmal abwarten und Tee trinken, was es dann wirklich kostet. Für mich das wichtigste ist wohl das Dashboard und die Möglichkeit Plugins zu installieren. Somit sollte LightsOut wieder machbar sein. Die Frage die bleibt ist die Treiberunterstützung. Ob man für TV-Karten Win2012/Win8 Treiber bekommt ? Oder sollen laufen die für Win7 auch ?
    Ich hatte das so verstanden das Win8 und Server2012 auf einem komplett neuen Kernel laufen

  8. Bin enttäuscht, wie auch teils vom WHS2011. Ich bin leider erst mit dem WHS2011 eingestiegen und war vorher leitgeplagter FreeNAS nutzer. Der WHS V1 schien laut dem Forum ja der beste gewesen zu sein, auch wenn ich mir die Addin Liste anschaue .

  9. Mit dem WHS V1 war ich schon recht zufrieden. Der WHS
    2011 erledigt seine Sache auch sehr gut. Die Frage stellt sich mir warum ich
    einen WHS 2012 benötigen sollte? Mit den Freigaben im Netzwerk und der Datensicherung
    erfüllt der 2012er doch zunächst seine Hauptaufgaben. Der MS Mediaserver
    funktioniert bei nicht allzu großen Datenbeständen über DNLA an jedem Fernseher, Xbox und WP7 ebenfalls sehr gut. Bei größeren Datenmengen empfiehlt sich TVersitiy.
    Lightsout läuft zuverlässig. Hintergrunddienste lassen sich über die Aufgabenplanung sehr gut konfigurieren. Fast jedes Programm läuft bei im
    Hintergrund ohne als Admin angemeldet zu sein (z.B. DropBox, Skydrive,
    TVersitiy usw.). Ein wenig Wissen über Netzwerk und Remote Desktop sollte man
    sich einfach aneignen. Es gibt hierzu genügend Anleitungen im Internet. Somit
    erübrigen sich auch einige nicht vorhandene Addons. Schnell ist mein 64bit
    Atomserver ebenfalls. Solange ich Daten vom Client zum Server mit 70-80 Mb
    verschiebe, bin ich zufrieden und will daran auch nichts ändern. Einen Server
    ständig neu aufzusetzen nur um die neuesten Versionen zu haben, halte ich für nicht
    nötig. Mit der Software auf den Workstations bzw. Clients kann man ruhig mit
    der Zeit gehen, um auch auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Solange der WHS in
    meinem Netz alle Aufgaben zuverlässig erledigt, das Betriebssystem auf den
    Clients das Dashboard unterstützen und ich nicht unbedingt Software wie z.B.
    Exchange benötige, werde ich meinen 2011 behalten.

  10. Avatar von Christian Bihari
    Christian Bihari

    Ich fahre nun schon seit bald 5 Jahren WHS, habe um die 4Terra Daten. WHS2 ist für mich keine Option, da es aus meiner Sicht nur Nachteile mit sich bringt. Da bleiben eigentlich nur noch ein NAS wie der DS1512+ von Synlogy (der einen ziemlich ähnlichen Feature-Satz anbietet, inkl. Cloud-Backup) oder der SBS 2011 Essentials.

    Das Problem, dass ich mit einem RAID nur Festplatten gleicher Grösse
    sinvoll und kosteneffizient nachrüsten kann, ist inzwischen kein Problem
    mehr. Die Volumen der Festplatten wachsen nicht mehr so rapide und
    3TB-Festplatten wird es garantiert noch eine ganze Weile geben.
    Dementsprechend ist dieser Vorteil vom DE eigentlich kein relevanter.

    Eine Drive-Extender-ähnliche Funktionalität bez. Mirroring ist aber für mich ein Muss. Bei der Synology-Station würde das bedeuten, dass ich gleich mal mit 3x3TB-Platten anfangen müsste für ein RAID.

    Leider steht es bei der Beschreibung der SBS Essentials sehr undeutlich und sie reden von einem „mirrored Storage Pool“. Ist dieses „mirrored“ nun RAID basiert oder bietet entweder das Storage Pool selbst oder das neue Filesystem diese Funktionalität?

    Für mich wird diese Frage wahrscheinlich zum Killer, denn ein RAID unter Windows SBS mag ich nicht erstellen, da ist es bei Synology schon wesentllich komfortabler und ich denke, im Falle eines Falles geht die Wiederherstellung bei Synology wesentlich leichter.

  11. Wird es ein Upgrade-Angebot vom „Windows Home Server V1“ zu Windows 8 geben?

  12. Dann muss ich noch schnell Windows Home Server 2011 kaufen. Danke für den Hinweis!

  13. Hm.
    Ich denke, dass das große K.O. Kriterium auf jeden Fall der Preis sein und auch bleiben wird.
    WHS 2011 43€
    Ich würde MAX 100€ ausgeben.

    Zumal die Cloud für meine Zwecke unbefiredigend ist.
    Wir haben alle unsere *.pst File auf dem Server und jeder hat nen eigenen Ordner.
    Viele Programme sind bei uns so eingestellt, dass ein Backup auf dem Server gemacht wird.
    Wenn das jetzt alles in Form einer Cloud geschehen soll, frag ich mich, ob dann nich ein bisschen der Sinn des WHS verfehlt wird!

    Arbeiten zuhause mit einem Heimnetzwerk ja, aber nicht, wenn das dann alles in eine Cloud geladen werden soll.
    Wie lang soll das dauern?
    Wenn man eine z.B. DSL 6000 Leitung hat wird man doch nie fertig?
    GBit Netwerk ist dann auf jeden Fall schneller.