Defragrementierung auf dem Windows Home Server

In der Vergangenheit kamen bei den Lesern und Mitgliedern des Forums und des Blogs vermehrt Bedenken bezüglich des Einsatzes von Defragrementierungssoftware beim Windows Home Server auf. Klar, denn Microsoft warnt ja auch in der Anleitungs des Windows Home Server davor. Uns hat nun einmal interessiert was die Hersteller der Defrag-Software dazu sagen und Sie angeschrieben. Raxco Software war der erste der sich zurück gemeldet hat, was uns sehr gefreut hat.

Microsoft schreibt:

Caution 

You should not use the DEFRAG utility on your Windows Home Server hard drives.  

Defragmentation does not affect the primary data partition in a home server with multiple hard drives because the majority of files are 4 KB tombstones. The DEFRAG utility may cause issues with the Volume Shadow Copy Service that runs every 12 hours to create previous version snapshots of the shared folders on the home server. 

Quelle: Dokument zum Windows Home Server Drive Extender

Raxco antwortet darauf:

Unless a drive has been formatted with a cluster size that is a multiple of 16k, VSS detects defrag activity as changes to the drive and can purge shadow copies.  The problem is that the default cluster size on format is 4k.  If the cluster size is 16k or greater, then VSS can "handle" defrag activity and is less likely to purge shadow copies.

http://support.microsoft.com/default.aspx?scid=kb;en-us;312067

If you cannot convert to 4k clusters then PerfectDisk2008 has an option to Run in VSS mode which will limit the file moves in order to retain the shadow copies. This can be found in the PerfectDisk Settings button under the System Resource priority tab.

Welcher Fehler tritt nun beim Einsatz von Defragrementierungssoftware auf dem Windows Home Server auf?

Auf dem Windows Home Server läuft der VSS (Volume Shadow Copy Service) um Schattenkopien der Daten anzulegen. Läuft nun dazu eine Defragrementierungssoftware, so kann es vorkommen, dass die Schattenkopien gelöscht werden. Da die Defrag-Software die Daten auf der Festplatte sortiert, also auch verschiebt, stellt der VSS eine Änderung fest und möchte durch seinen Copy-on-Write Mechanismus eine Kopie der Daten erzeugen. Dadurch läuft die Festplatte dann ganz schnell voll und der VSS fängt an alte Schattenkopien zu löschen. Es würde nun zu technisch werden, die ganze Sache zu erklären, da man hier fundiertes Wissen zu Festplatten, Clusters usw. haben muß. Wer aber mehr darüber erfahren möchte, sollte sich diesen Microsoft KB Eintrag durchlesen. Auch hier findet der Wissenbegierige mehr Informationen.

Gibt es eine Lösung für das Problem?

Ja, die gibt es! Und Microsoft gibt im gleichen KB Eintrag auch direkt die Antwort.

 

RESOLUTION

If the file system’s cluster size is 16 KB or larger, the provider can recognize disk defragmentation I/O and handle it correctly. Microsoft recommends that you use a 16-KB or larger cluster allocation unit size when you format the volume if you plan to defragment volumes that are used for shadow copies of shared folders, .

Zunächst muss also die Clustergröße auf 16K oder größer konvertiert werden, damit der VSS mit der Defragrementierung umgehen kann. Sollte diese Konvertierung nicht möglich sein, so hat PerfectDisc 2008 auch eine VSS Option die das Verschieben von Dateien limitiert um so die Schattenkopien zu behalten. Diese Option findet sich unter den Settings und dann System Resource priority.


Kommentare

3 Antworten zu „Defragrementierung auf dem Windows Home Server“

  1. Avatar von Martin Thomas
    Martin Thomas

    …Zunächst muss also die Clustergröße auf 16K oder größer konvertiert werden, damit der VSS mit der Defragrementierung umgehen kann. Sollte diese Konvertierung nicht möglich sein, so hat PerfectDisc 2008 auch eine VSS Option die das Verschieben von Dateien limitiert um so die Schattenkopien zu behalten…

    …oder man belässt den WHS ganz einfach ohne zusätzliches Defragmentierungstool – aus meiner Sicht rechnet sich ein solches im Resultat (Aufwand/Ertrag) nämlich in den allerseltensten Fällen.

  2. Ja, ist Ansichtssache. Ich habe auch keinen drauf!

  3. Was noch hinzuzufügen wäre: Um die Clustergröße zu ändern, muß man natürlich _keinesfalls_ die Festplate formatieren – klar, so geht es auch, aber der Aufwand ist doch schon erheblich, da man auch keine clusterbasierten Backups (z.B. Ghost) ziehen und wieder einspielen kann, weil damit auch die Clustergröße zurückgespielt wird. Viel einfacher ist es, wenn man sich die Trial von Acronis Disk Director saugt, damit bootet und einfach dort die neue Clustergröße festlegt – das dauert nur wenige Minuten und man kann sofort danach gemütlich defragmentieren…
    Abgesehen davon würde ich die beschriebene Option in PerfectDisk nicht unbedingt nutzen, die Erklärung liest sich doch sehr „schwammig“…