Mein privates Home Server Disaster

Wer hätte gedacht, das Fujitsu mit dem Scaleo Home Server nochmal auf die erste Seite bei uns kommt? Heute ist es soweit und ich muss mich vorab schon bei den Mitarbeitern von Fujitsu Technology Solutions in Augsburg für die fabelhafte Unterstützung bedanken. Windows Home Server setze ich nun schon seit einigen Jahren (Ja! Das kann man inzwischen sagen) ein und ich möchte mal von mir selbst behaupten, dass ich im Bereich IT weiß, was ich mache und zähle mich nicht zu den blutigen Anfängern. Doch ist mir leider bereits vor Weihnachten ein kleines Missgeschick passiert, von dem ich Euch heute berichten möchte. Wie so häufig, treten Fehler mit Computern nicht zwangsläufig durch die Hardware oder Software auf, sondern durch die Person, die das Ganze bedient. Genau so war es, als ich in mein persönliches Home Server Disaster gelaufen bin. Kurz vor Weihnachten wollte ich auf meinem Scaleo Home Server ein wenig mit dem Routing und RAS Dienst herumspielen, um ein VPN über den Windows Home Server realisieren zu können. Als ich merkte, dass ich nicht weiterkomme, hatte ich alles wieder rückgängig gemacht, zumindest dachte ich es. Nach einem Neustart des Betriebssystems konnte ich jedoch nicht mehr auf meine Freigaben und auch nicht auf den Remote Desktop zugreifen, was mich aufgrund des „Headless Device“ (Mein Home Server hat keinen Monitoranschluß, keine Tastatur und auch keine Maus, also so wie es laut Microsoft sein muss) verzweifeln lies. Ich stand nun vor der Entscheidung: Home Server per Wiederherstellung des Server Betriebssystem reparieren, oder einen anderen Weg finden. Das Erstere war für mich von Anfang an kein gängiger Weg, weil ich so meine installierten Power Packs und die zusätzliche Software, wie auch die Add-Ins verloren hätte. Da blieb nur ein Weg: Ich muss eine Möglichkeit finden, dem Server einen Monitor und die Eingabegeräte zu verpassen. Nach den Microsoft Richtlinien für OEM Hardware zum Windows Home Server hat der Scaleo keinen Monitoranschluss, der in irgendeiner Weise nach außen gelegt ist. Auf der Hauptplatine gibt es jedoch einen Anschluss, der vom Hersteller bei Reparaturarbeiten genutzt werden kann. Hier kann eine Grafikkarte angesteckt werden und der Techniker erhält direkten Zugriff auf das System.

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Auf den ersten beiden Fotos schön zu sehen, der geöffnete Scaleo Home Server von Fujitsu und daneben eine Grafikkarte, die aufgrund der Größe mit einer extra Kabelverlängerung auf die Hauptplatine gesteckt wurde. Nebenbei benötigte ich noch ein DVI-zu-VGA Adapter, da mein Monitor leider noch keinen DVI Stecker hat.

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Hier im Details das Verbindungskabel, mit dem Motherboard und Grafikkarte verbunden werden. Ist diese Konstruktion erst einmal aufgebaut, dann geht es ganz schnell.

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Der Scaleo bootet wie ein normaler Computer (Was er ja auch ist, nur eben ohne Monitor) und man kann den gesamten Bootvorgang des Betriebssystems beobachten. Bei mir sind speziell zwei Probleme aufgetreten. Das Windows Home Server Betriebssystem wurde nicht korrekt beendet und hatte so noch einen Wiederherstellungspunkt. Leider konnte ich dies beim Startvorgang aufgrund des fehlenden Monitor aber nicht sehen.

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Danach ging es ganz einfach weiter! Der RAS Dienst war noch aktiv und hat mir so die Netzwerkeinstellung komplett durcheinander gebracht. Nach der Deaktivierung und einem Neustart des Systems war dann aber wieder alles in Ordnung. Ich habe aus der Sache eines gelernt: Never change a running system bzw. spiele lieber mit einem Test-System und nicht der produktiven Maschine. Ich möchte mich nochmals bei Fujitsu für die Unterstüzung zur Lösung meines persönlichen Waterloos bedanken. Ich finde es noch immer sehr schade, dass ein so kompetenter Hersteller aus dem Windows Home Server Geschäft ausgestiegen ist. Fujitsu gehörte zu den Herstellern der ersten Stunde und war einer der einzigen, der in Deutschland ohne wenn und aber Geräte ausgeliefert hat. (Das ist ja eines meiner Lieblingsthemen wie ihr wisst, wenn Ihr schon länger dabei seid). Ich persönlich hoffe noch immer, dass Fujitsu eventuell mit der Einführung einer neuen Version des Windows Home Server Betriebssystem auch wieder dabei ist. Dies würde gerade Anwender in Deutschland, in Österreich und auch der Schweiz freuen.


Kommentare

14 Antworten zu „Mein privates Home Server Disaster“

  1. Die wohl wichtigste Frage: Welches Kabel hast du für die GraKa verwendet und wo hast du es erworben?

    1. Eine Leihgabe von Fujitsu.

      1. So ein Kabel fehlt mir in meiner Sammlung auch noch 😉

        Tja, da sieht man es mal wieder gute Beziehungen zu großen Firmen können durchaus Vorteile haben…

      2. Schade, denn so ein Kabel könnt ich auch mal gebrauchen, um den Zicken meines WHS auf die Spur zu kommen.

          1. Das sieht mir nach einer PCIe 1x Verlängerung aus. Besser wäre doch gleich ein Adapter von 1x auf 16x wie dieser hier: http://www.techcase.de/product_info.php?pName=pcieriserkarte-x1-x16-mit-kabel-7cm-p-1654

            Ich denke aber, dass man das Problem auch per „Mit Netzwerkregistrierung verbinden“ hätte lösen können, wenn man sich auf diesem Gebiet auskennt. Vorausgesetzt das Betriebssystem fährt natürlich noch hoch.

          2. Wenn natürlich die Netzwerkeinstellung so durcheinander ist das man auch nicht mehr an die Netzwerkregistrierung rankommt, ist meine Aussage natürlich nicht von Bedeutung und total am Thema vorbei!

          3. Falsch, durch das Aktivieren des Routing und RAS Dienst wird die Routing
            Tabelle der Netzwerkkarten und auch die Firewall verändert. Keine
            Möglichkeit mehr auf einen Zugriff.

            Am 26. Januar 2010 11:00 schrieb Disqus <

  2. Fazit des ganzen: Immer Backups der WHS-Add-Ins und PowerPacks auf einem der Clients machen, damit Aussagen wie „Das Erstere war für mich von Anfang an kein gängiger Weg, weil ich so meine installierten Power Packs und die zusätzliche Software, wie auch die Add-Ins verloren hätte“ hinfällig sind.

    1. Das stimm ja nicht ganz. Die Add-Ins und Power Packs sind doch da, doch die
      Installation des ganzen dauert Stunden…

      Am 26. Januar 2010 09:34 schrieb Disqus <

      1. Ach so, OK, Power Pack-Installation dauert was, das stimmt – und wenn man viele Add-Ins drauf hat(te), dauert die Kopnfiguration auch einiges. Ich hätte trotzdem zu der ersten Möglichkeit tendiert – genauer gesagt hatte ich bereits schon mal das OS neu draufgespielt, allerdings kurz nach der allerersten Inbetriebnahme, es waren also noch keine Powerpacks und Add-Ins installiert.

        Trotzdem danke für deinen Bericht – er zeigt, dass es eine Alternative gibt, sie jedoch ziemlich mühsam ist.

  3. sorry, aber genau deswegen niemals ein “Headless Device”, weil wenn mal was nicht läuft….

  4. Avatar von Jürgen Rothenanger
    Jürgen Rothenanger

    Mal eine Frage. Was für eine Grafikkarte hast Du verwendet? Ich müsste auch mal einen Monitor anschliessen. Mein WHS blinkt auch nur noch blau. Er zieht sich zwar noch eine IP Adresse aber das wars dann auch…